Η ερμηνευτική και ο λόγος.

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Η ερμηνευτική και ο λόγος.

Μιχαηλίδης, Κ.Π.

Die Hermeneutik ist eine Theorie des menschlichen Logos in seinen vielfältigen Erscheinungen. Aufgabe der Hermeneutik ist den Logos nicht nur als ein allgemeines Kommunikationssystem sondern vor allem als etwas individuell wirkendes in seiner geschichtlichen Konkretheit zu verstehen. Die Welt wird im Logos nicht einfach als eine Ordnung abgebildet; sondern der Kosmos selbst wird im Logos sprachlich verwirklicht. In diesem Sinn führt die Hermeneutik zu einem Welt- und Selbstverständnis. Ursprünglich wächst der Logos als ein Dialog mit den anderen und mit uns selbst. Dieser Dialog ist der existenzielle Raum in dem wir einander und die Wirklichkeit verstehen. Jeder existenziell und pragmatisch sich entfaltende Logos ist dem Verstehen und dem Missverstehen ausgesetzt; Frage und Antwort bringt den Logos In-die-Schwebe. Dem Logos als potenzielles System von Regeln und Strukturen steht die individualisierte Rede als ein Spiel mit veschwommenem Rahmen gegenüber. Der Sinn der individualisierten, schöpferischen Rede sprengt den Rahmen der fixierten Code und enfaltet sich in unendlichen Differenzbildungen in Hinblick auf unvoraussehbaren Situationen und Bedeutungs möglichkeiten. Zwischen dem Logos als System und seine Individualisierung steht die potenzielle Anwesenheit der Individualität der Sprache, die man das «individuelle Allgemeine» nennt. Im Dialog ist dieses Individuell-Allgemeine der Rede als Zusammengehörigkeit und als Entfremdung zu gleicher Zeit anwesend. Die Zusammengehörigkeit weist auf die sprachliche Verstehens-Gemeinsamkeit der Ge¬sprächspartner hin, das heraklitische ξυνόν. Die Entfremdung zeigt die Distanz, die die Gesprächspartner trennt. Aus dieser wechselseitigen Beziehung ergibt sich die Interpretation als ein Akt der «Horizontverschmelzung» (a) Als das Verstehen der Rede des Anderen durch das reflexive Verstehen unserer eigenen Rede und (b) als Verstehen unserer Rede durch das Verstehen der Rede des Anderen. Bei der schriftlichen Rede stossen wir auf das Fremde in der Form der vergegenständigten Schrift und der Abwesenheit des Gesprächpartners. Der Interpret versucht das im Text verschwiegene zur Rede zu bringen und sich das Fremde anzueignen. Sein höchstes Ziel ist über die Erklärung der grammatikalischen und geschichtlichen Gegebenheiten hinaus die Rede als persönliches geistiges Zeugnis zu verstehen. In diesem Sinn ist die Interpretation eine persönliche Begegnung und Bindung. Die Wahrheit ist keine «adaequatio intellectus et rei», weil der Interpret und der Text keine getrennte Wirklichkeiten bilden; sie sind was sie sind nur in ihrer gegenseitigen Beziehung zueinander. Die Wahrheit ensteht aus der Erfahrung des hermeneutischen Dialogs, der immer ein geschichtliches Ereignis ist. Die «Sprachspiele» Wittgensteins erklären die Rede im Rahmen eines situativen Horizonts als eine Funktion des menschlichem Verhaltens. Diese Vielheit der Spiele transzendiert aber der Logos indem er sich als das Spiel überhaupt und die Menschen als die spielenden zeigt. Diese Reflexivität öffnet den Weg zu einer Hermeneutik, die die geschichtliche Realisierung des Logos und die Rückkehr zu sich selbst als zwei aufeinander verweisende Momente seines wesens erweist. Die Rhetori und ihr Verstehen, die Hermeneutik, ergänzen einander und fliessen zusammen in die eine Universalität der menschlichen Sprachlichkeit. Die Hermeneutik wirkt aus dieser Perspektive als eine Kritik der Ideologie und ein Versuch die Täuschung mit der Sprache zu entlarven. Wie ist aber so eine kritische Perspektive möglich? Gibt es unter den vielen Interessen auch ein Interesse der Vernunft? (Habermas). Das Modell des somatischen Dialogs zeigt uns die Möglichkeit eines Logos, der wirkungsgeschichtlich bleibt und zugleich sich als ein Vollzug der Selbstreflexion aller Beteiligten von dem Druck der geschichtlichen Umstände emanzipiert. Die Hermeneutik als Kunst der Verständigung hat ihre Grenzen a) Im vorsprachlichen Fundament der Sprache b) In der Individualität der Rede, die sich jedem Begriff entzieht c) Im Irrationalem, das in pathologischen Fällen die Kommunikation sperrt, d) In die Möglichkeit des Missverstehens und des Irrtums, das jedes Verstehen begleitet e) Im Schweigen, das jedes Sagbare mitkonstituiert. Der Mangel und der Überfluss des Sagbaren weisen auf das Begrenzte und Unbegrenzte des Logos hin als zwei Momente seiner dialektischen Verwirklichung.

Επετηρίδα


1982


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